Diese Pandemie verlangt uns allen auf unterschiedlichen Ebenen einiges ab und die Frage, wie wir am besten durch diese Krise kommen, ist drängend. Resilienz lässt sich nicht machen, aber sie lässt sich stärken – ein Leben lang.
Wieder ist der Lockdown verlängert. Es war zu erwarten und dennoch stellen sich viele die Fragen: Wie lange halten wir das noch aus? Wie können wir diese Zeit der weiteren Ungewissheit und Unplanbarkeit überstehen? Wie weiter mit der Verletzlichkeit leben, der wir derzeit so existentiell und schonungslos ausgesetzt sind?
Neueste Studienzeigen, dass bereits jedes dritte Kind psychische Probleme hat. Die Folgen, die dies für die Zukunft der Kinder und unsere Gesellschaft hat, sind nicht abzuschätzen.
Diese Pandemie verlangt uns allen auf unterschiedlichen Ebenen einiges ab und die Frage, wie wir am besten durch diese Krise kommen, ist drängend. Im Listening-Projekt haben wir von Ihnen erfahren, wie belastend die Situation zu Hause durch Homeoffice und Homeschooling, wie bedrückend die Sorge um die alten und jungen Menschen ist.
In einer Zeit, in der viele Menschen eng miteinander leben und äußere Strukturen wegfallen, sind feste Rituale ein wichtiges Element. Sie geben Halt und sind in solchen Zeiten wie ein Geländer, an dem man sich entlanghangeln kann. Außerdem sind Widerstandskraft, Resilienz, sowie ein stabiles soziales Netzwerk von fundamentaler Bedeutung. Aus der Psychologie wissen wir, dass Resilienz sich stärken lässt.
Ganz allgemein gesprochen versteht man unter Resilienz die Fähigkeit von Menschen, eine Krise zu meistern oder sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Die mit der Krise einhergehende Verwundbarkeit kann im Rückgriff auf persönliche oder sozial erlernte Ressourcen überwunden werden. Resilienz ist für manche fast schon ein „Zauberwort“ und wird derzeit inflationär verwendet. Aber Resilienz ist kein Allheilmittel, denn es reicht nicht, nur die einzelne Person und ihr Verhalten in der Krise zu betrachten. In der Pandemie erleben wir die ganze Gesellschaft als verwundet. Eindringliche Beispiele: Mangel an Pflegekräften, Versäumnisse in der Digitalisierung des Bildungsbereichs und Erosionen der Demokratie. Auch hier stellt sich die Frage: Wie kommt die Gesellschaft, die Wirtschaft aus der Krise?
Resilienz lässt sich nicht machen, aber sie lässt sich stärken – ein Leben lang. Dabei nehmen Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Verlassen der Opferrolle, Übernahme von Verantwortung, Netzwerkorientierung, und Zukunftsplanung eine tragende Rolle ein. Die Resilienzförderung nimmt dabei den einzelnen Menschen und das gesellschaftliche System gleichermaßen in den Blick.
In den nächsten sieben Wochen der Fastenzeit erhalten Sie jeden Freitag einen Impuls, der Ihnen unterschiedliche Aspekte der Resilienz ganz konkret nahe bringen und Sie damit stärken möchte. Wir hoffen sehr, dass Sie – auch damit - gut durch die nächsten Wochen kommen.
Ihre Claudia Pfrang