Weihnachten ist die Zeit, die die großen Sehnsüchte der Menschen offenbart: nach Geborgenheit, Harmonie und Frieden. Auch die Verheißungen der Bibel, einem echten Sehnsuchtsbuch, sprechen von der Sehnsucht nach einem erfüllten Leben – und offenbaren dabei noch weitaus mehr.
Da ist sie wieder – diese Sehnsucht, die an Weihnachten Menschen erfüllt: Die Sehnsucht nach einem harmonischen Fest im Kreis der Familie mit Zeit füreinander und guten Gesprächen. Die Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe. Die Sehnsucht nach friedvollen Tagen, wenigstens am Heiligen Abend und an den Weihnachtstagen. Das inständige Hoffen darauf, dass wenigstens dann in den Kriegsgebieten die Waffen ruhen.
Diese Sehnsucht greifen auf beeindruckende Weise Clips diverser Supermarktketten auf: Unter dem Titel „Heimkommen“ schon vor einigen Jahren EDEKA mit bis heute 69 Millionen Aufrufen und zu diesem Weihnachtsfest „Der Riss“ von Penny, den bereits jetzt 19 Millionen Menschen angeklickt haben. Offensichtlich bringen sie die großen Sehnsüchte der Menschen in Bild und Wort zum Ausdruck: heimzukommen, miteinander zu reden und zu feiern, in einer Gesellschaft, in der sich derzeit viele Risse offenbaren, wieder zusammenzufinden.
Auch die Verheißungen der Bibel sprechen von diesen Sehnsüchten, die heute noch viele Menschen teilen. Die Bibel ist über weite Strecken ein Sehnsuchtsbuch, ein Buch voller Hoffnung, in dem Generationen von Menschen ihrer Sehnsucht nach gelingendem Leben, nach dem Mehr im Leben, das Christ:innen Gott nennen, Raum gegeben haben. Sehnsucht auf ein Leben mit Hoffnung und Zukunft, mit festem Boden unter den Füßen, ohne Angst und Furcht vor dem Morgen. Auf ein Leben, das erfüllt und erfüllend ist.
Die Verheißungen der Bibel sind aber noch mehr: Sie sprechen von einem Gott, der für die Menschen da ist, der Sehnsucht nach ihnen hat. Weihnachten ist genau genommen ein Sehnsuchtsfest, das weit über unsere Sehnsüchte hinausgeht, ja diese sogar übertrifft. Gott sehnt sich so sehr nach dem Menschen, dass er in ihre Welt eintaucht und Mensch wird. Im Leben Jesu zeigt sich: Gott wendet sich den Menschen zu, jedem und jeder Einzelnen. Wir sind ihm nicht egal. Keine:r von uns. So wie wir sind, sind wir ihm wichtig. Er interessiert sich für unsere Lebensgeschichte und geht mit.
Die Sehnsucht des Menschen
nach Geborgenheit
nach Liebe
nach Frieden
die Sehnsucht Gottes
nach dem Menschen,
der liebt, weil er geliebt wird,
der seinen Lebensraum gestaltet,
weil er festen Boden unter den Füßen spürt.
--- Claudia Pfrang
Weihnachten ist das Fest der Liebe, wonach sich so viele sehnen. Auch wenn wir es nicht immer in unserem Leben spüren, dürfen wir – so die Botschaft des Weihnachtsfestes – sicher sein: Gott liebt den Menschen, er kommt ihm mit offenen Armen entgegen, er umarmt ihn, hält ihn fest in seinen Armen – und noch mehr: Er stellt unsere Füße auf weiten Raum, wie wir in Psalm 31,9 lesen.
Welch schönes Bild der Bibel, das mich sehr berührt und so sehr in unsere heutige Zeit und zur Sehnsucht vieler passt. Der Beter oder die Beterin dieses Psalmwortes hat gerade alles andere als diesen weiten Raum erfahren. Einsamkeit und gar Verzweiflung ist aus diesen Zeilen zu lesen. Menschen, die nichts Gutes wollen, setzen ihm oder ihr zu. Und dennoch setzt diese Person alles auf Gott. Der Boden unter den Füßen scheint zu wanken, in eben dieser Situation spricht dieser Mensch die Worte „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“. Das Vertrauen auf Gott schenkt ihm oder ihr neue Übersicht und auch den Mut, sich in diesen weiten Raum zu stellen.
Haben wir den Mut, uns an Weihnachten in diesen weiten Raum zu stellen, unseren Sehnsüchten nach dem Mehr im Leben, auch wenn sie noch so brüchig sind, Raum zu geben. Sehnsüchte sind der erste Schritt, dem näher zu kommen, was uns wichtig ist. Und sie sind eine starke Triebfeder, uns dafür einzusetzen, dass diese Sehnsucht an Weihnachten auch Wirklichkeit wird. Indem wir heimkommen und als Familie Zeit miteinander verbringen – Alt und Jung beim Spielen und Erzählen. Indem wir Zeit finden, uns gegenseitig in unseren Familien mit all unserer Unterschiedlichkeit mit einem liebenden Blick zu begegnen und ins Gespräch zu kommen. Indem wir uns, in welcher Form auch immer, solidarisch zeigen mit den Ärmsten und Ausgegrenzten unserer Gesellschaft.
Ich wünsche Ihnen von Herzen in diesen Weihnachtstagen die wunderbare Erfahrung, dass Gott sich nach uns allen sehnt, er uns hält und trägt. Er gibt unseren Füßen weiten Raum. In diesen können wir aufbrechen, um unseren Weg zu finden, einander und letztlich Gott zu begegnen.
Fürchte dich nicht! Ich bin mit dir! Niemand soll dir schaden! Beim Drahtseilakt des Lebens solchen Zuspruch zu erfahren, wäre eine echte Stärkung in Konflikten, schreibt Dr. Claudia Pfrang. Und vielleicht zeigt sich diese Zusage Gottes uns heute auf ungeahnte Weise ... Teil 2 der Blog-Reihe im Advent „Mit Verheißungen leben: Sterne am Horizont“.
Können wir bei all den Hiobsbotschaften der heutigen Zeit das Gute um uns noch wahrnehmen? Der Advent ist die Zeit, nach dem Funken Licht im Dunkel Ausschau zu halten, sagt Dr. Claudia Pfrang. Die Verheißungen der Bibel sind dabei Sterne am Horizont, die uns leuchten – wenn wir uns darauf einlassen.
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