Die rote Socke in der Wäsche. Oder CARING COMMUNITIES: Wie es gelingt, füreinander Sorge zu tragen

Das neue Konzept der CARING COMMUNITIES oder Sorge-Gemeinschaften erobert nun auch die deutschsprachige Welt. Ursprünglich in Australien entwickelt, wird es in Forschung und Lehre zu Palliativ Care inzwischen in ganz Europa aufgegriffen und auch in Deutschland umgesetzt, u.a. in Köln. Es geht darum, eine gelebte Sorgekultur und wechselseitige Sorgegemeinschaft zu etablieren, die Freiwillige und Professionelle, Zivilgesellschaft und staatliche Institutionen verbindet - mit dem Ziel, ein lokal und zeitnah gut vernetztes Laien- und Nachbarschafts-Netzwerk zu schaffen, um sich um Menschen zu kümmern, die gerade Unterstützung benötigen, nicht zuletzt im Umgang mit Trauer und Tod.

Durch die Organisationsform liegt der Akzent aber noch hauptsächlich auf der Zeit vor dem Tod. Doch die Hilfe bei Erledigungen im Todesfall ist nicht alles, es ginge auch um Trauerbegleitung der Angehörigen vor und nach dem Tod. "Als mein Mann noch lebte, kamen alle", sagte eine Witwe: "Seit er tot ist, kommt niemand mehr." Neben professioneller und psychologischer Unterstützung im Trauerfall und den Angeboten von Hospizvereinen und Selbsthilfegruppen, geht es hier um eine niederschwellige, aber verbindliche seelische und soziale Unterstützung im Alltag. Denn ein Trauerfall wirkt sich auf alle weiteren Bereiche des Lebens aus und betrifft im Schnitt immer mehrere Menschen: Wie eine rote Socke in der Wäsche, "färbt" ein Trauerfall ab auf das Leben des Einzelnen und der Umwelt.

Was ist also zu tun, um Caring Communities oder funktionierende Sorgegemeinschaften aufzubauen, worauf kommt es an? Namhafte Expert:innen und Praktiker:innen, die Pionierarbeit auf dem Gebiet und zu dem Thema leisten, kommen in diesem ganztägigen Intensivseminar zu Wort und mit uns ins Gespräch. Referent:innen: Dr. Peter Clement Lund (Dänemark, Univ. Aalborg), Karen Oehler, Geschäftsführerin Caring Communities (Köln), Orla Keegan, Irische Hospizgesellschaft. (Dublin) und Claudia Gattinger, Palliativ-Station am Klinikum der LMU München. Leitung: Dr. Ruthmarijke Smeding