Do,
22.04.2021, 14.30 -
Fr,
23.04.2021, 16.30 Uhr
Religion und Kirche
200 Jahre Erzbistum München und Freising 1821-2021. Online-Tagung im Rahmen des Jubiläumsprogramms
Zwei Tage voller spannender Geschichte: Tagung zum Jubiläum 200 Jahre Erzbistum München und Freising mit neuen Erkenntnissen, wie sich Glaube und kirchliches Leben in Zeiten der Umwälzungen entwickelten.
2021 ist für die Gestalt und Bedeutung des heutigen Erzbistums München und Freising ein wichtiges Datum: vor 200 Jahren wurde die Erzdiözese offiziell begründet. Das vormalige Bistum Freising wuchs flächenmäßig durch Gebietsgewinn aus dem ehemaligen Bistum Chiemsee und Teilen des Erzbistums Salzburg enorm, der Sitz des neuen Erzbischofs wurde in die Landeshauptstadt München verlegt. In einer Zeit gravierender Wandlungsprozesse nach den napoleonischen Wirren setzte in fast allen Lebensbereichen eine Zeit der Neuordnung ein, nicht zuletzt die Industrialisierung gab einen enormen Transformationsschub, der durch die Weltkriege weiter befördert wurde, und die Gesellschaft nachhaltig bewegte. Glaube, Kirche und religiöses Leben im Bereich des Erzbistums erfuhren im Wechselspiel von Fort- und Rückschritt, zwischen weltlicher Politik und theologisch-kirchenpolitischer Agitation Prägungen bis heute.
Gegenwärtig stehen auch enorme Wandlungsprozesse in Kirche und Welt an. Sie bewegen die Bevölkerung und die Gläubigen wie ehedem, haben direkte Auswirkungen auf die Struktur und die Spiritualität. Anlässlich des Jubiläums soll daher das Jahr 2021 Raum bieten, um dieser spannenden Geschichte nachzuspüren und nach ihrer Bedeutung für Gegenwart und Zukunft zu fragen.
Am Donnerstagabend wird die für die Diözesangeschichte wie regionale und lokale Geschichtsforschung eminent bedeutende Edition der Pfarrbeschreibungen von 1817 vorgestellt.
Programm:
Donnerstag, 22.4.2021, 14.00-20.30 Uhr
"Gott sei Dank für die Revolution! Bedeutung und Veränderungspotential revolutionärer Umbrüche für die Bistumsgeschichte"
Prof. Dr. Franz Xaver Bischof, Universität München
"un vile schiavo del governo": Joseph Heckenstallers Ernennung zum Domdekan
StRin Tina Putz
"Kardinal Faulhaber und die Revolution"
Thomas Schütte M.A. M.A., Institut für Zeitgeschichte München-Berlin
"Erzwungene Einheit? Wieviel Salzburg steckt in München und Freising?"
PD Dr. Johannes Lang, Universität Salzburg
"Und wo bleibt Freising?"
Dr. Roland Götz, Archiv und Bibliothek des Erzbistums
Buchpräsentation:
"Die Pfarrbeschreibungen der Erzdiözese München und Freising von 1817"
Prof. Dr. Franz Xaver Bischof, 1. Vorsitzender des Vereins für Diözesangeschichte von München und Freising e.V.
Festvortrag:
"Die Rolle der Kirche in der Geschichte 1821-2021"
Prof. Dr. Dominik Burkard, Universität Würzburg
Freitag, 23.4.2021, 8.45-16.30
"Die Eroberung des Arkanums: Der Zugang der historischen Forschung zu den kirchlichen Archiven"
Prof. Dr. Johannes Merz, Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising
"Schmelztiegel München. Der Umgang der Kirche mit Migration und Diversität in Kaiserreich und Weimarer Republik"
Dr. Nikola Becker, Kommission für Landesgeschichte/Bay. Akademie der Wissenschaften
"Die Entwicklung des Katholizismus nach 1945"
Prof. Dr. Ferdinand Kramer, Universität München
"Kampfplatz um die Seelen. Die Bekenntnisschule in Bayern im 19. und 20. Jahrhundert"
Prof. Dr. Monika Nickel, Universität Passau
"Notnägel und Störfaktoren: Die Spannung zwischen Kleruskirche, Verbandskatholizismus und Laienseelsorge"
Prof. Dr. Klaus Unterburger, Universität Regensburg
"Zwischen Marienerscheinung und Taizé-Andacht: Erscheinungsformen des christlichen Glaubens im katholischen Oberbayern im 19. und 20. Jahrhundert"
Dr. Stephan Mokry, Domberg-Akademie des Erzbistums München und Freising
Aktueller Hinweis: Die Veranstaltung findet nur als reine Online-Konferenz über ZOOM statt!