Viele Menschen verstehen sich selbst als spirituell, dabei nicht unbedingt als religiös. Was allerdings genau mit Spiritualität gemeint ist, welche Erfahrungen, Übungen und Praktiken damit verbunden sind, ist höchst individuell. Mit unserem neuen Saisonthema nehmen wir diese verschiedenen Wege in den Blick, möchten spirituelle Formen diskutieren, begreifen und erfahrbar machen.
So unterschiedlich Spiritualität auch verstanden und gelebt wird, scheint es oft um die Suche nach dem zu gehen, was Dorothee Sölle das „Mehr als Alles“ genannt hat. Mit diesem „Mehr“ – wie immer es auch aufgefasst wird – in Beziehung zu sein, kann offenbar sehr wirksam sein: Es kann das Gefühl vermitteln, getragen und gehalten zu sein, es kann beleben, beseelen und begeistern, kann stärken und orientieren. Gerade weil Spiritualität so wirksam sein kann und auf existenzielle Bedürfnisse antwortet, ist sie nicht per se gut oder harmlos. Daher stellt sich gerade in Zeiten des Umbruchs und der Krise die Frage: Wie gelingt uns ein spirituelles Leben, das trägt und dem Leben dient?
Viele Menschen suchen danach nicht mehr in kirchlich organisierter Religiosität. Für die Zukunft des Glaubens ist es daher wesentlich, die vielfältigen Schätze der eigenen spirituellen Traditionen wieder zu heben und fruchtbar zu machen für unsere Zeit.
Es braucht Orte, an denen spirituelle Erfahrungen möglich werden und an denen sie bezeugt werden können. Zugleich können wir auch dort,
wo Menschen außerhalb kirchlich-christlicher Deutung wertvolle spirituelle Erfahrungen machen, etwas Gutes (einen guten Geist) wirken sehen und den Dialog suchen. Einen sorgsamen Umgang mit dem spirituellen Suchen vorausgesetzt, ist Spiritualität zwar kein Glücksbringer, der uns Brüche und Grenzen des Lebens vergessen lässt, kann aber wohl eine starke Kraft- und Orientierungsquelle für ein engagiertes, stimmiges und als wert- und sinnvoll erlebtes Leben sein.
Mit facettenreichen Veranstaltungen widmen wir uns in den nächsten Monaten der Spiritualität. Wir bieten: die dreiteilige Online-Reihe Spiritualität begreifen - eine Suchbewegung, sowie drei musikalische Gesprächs-Abende an unserem Pop-Up-Standort in München-Nymphenburg, die Sie Die Kraft der Spiritualität nachspüren lassen möchten. Zuletzt gibt es mit Bible Art Journaling einen Kreativ-Workshop, in dem Sie sich mit einem Bibeltext intensiv und kreativ auseinandersetzen können.
Im Content-Campus begleiten wir Sie mit inspirierenden Artikeln zum Thema. Werfen Sie also unbegingt einen Blick in die aktuelle Ausgabe unseres DA-Magazins.
Die Welt ist nicht genug - erfahren Sie in der neuen Ausgabe des DA-Magazins, was James Bond mit Spiritualität zu tun hat. Lernen Sie drei Menschen kennen, deren Leben auf unterschiedliche Weise spirituell ist und lesen Sie von Dr. Claudia Pfrang, wie Spiritualität missbraucht und so toxisch werden kann. Außerdem teilen wir auf den Themenseiten wie immer spannende Berichte, Meinungen und Ausblicke unseres Bildungsteams und stellen Ihnen ein Auswahl des aktuellen Programms der Akademie vor. Digital oder per Post in Ihren Briefkasten!
Wir machen uns auf die Suche nach einem angemessenen Verständnis des vieldeutigen Begriffs der Spiritualität. Was bedeutet es, spirituelle Erfahrungen zu machen und ein spirituelles Leben zu führen? Und was könnte innerhalb des breiten Spektrums vielfältiger Spiritualitäten eine christliche Spiritualität sein?
TERMINÜBERBLICK
In der Dreifaltigkeitskirche in Nymphenburg wollen wir einen Eindruck von der Kraft der Spiritualität vermitteln: Menschen erzählen von ihrer persönlichen Spiritualität, ihrer Sehnsucht, und den Quellen, aus denen sie leben. Erzählen, Gespräche, Dichtkunst und Musik machen erfahrbar, dass Spiritualität den Menschen als Ganzen betrifft.
TERMINÜBERBLICK
In diesem Workshop widmen wir uns einer besonderen Form der Gestaltung eines geistlichen Tagebuchs. Ausgangspunkt ist ein Bibeltext, die Aufgabe: Den persönlichen Eindruck, den der Spruch hinterlassen hat, auf künstlerische Weise festzuhalten. Das Gestalten des Textes ist dabei als Echo auf die Auseinandersetzung mit dem Text gedacht: An welchen Worten / Sätzen bleibe ich hängen? Löst etwas Widerstände in mir aus? Welche Gedanken nehme ich mit?